Die Grundlagen des Schlagzeugspiels in Rock- und Pop-Musik sind Rhythmen, die wir mit Bassdrum, Snaredrum und Hi-Hat spielen. Ich habe Euch aus diesem Grund einmal 3 einfache Schlagzeug-Grooves zusammengestellt, die Ihr als Anfänger auf jeden Fall beherrschen solltet.
Beginnt langsam!
Die Grooves in Rock- und Pop-Musik sind besitzen häufig eine konstante Hi-Hat oder Beckenfigur (Ostinato), welches in Achtelnoten gespielt wird. Diese kann Euch, je nach Tempo des Stückes schon einiges an Technik in der rechten Hand abverlangen. Wir setzten hier allerdings zunächst auf ein sehr entspanntes Übungstempo von lediglich 62 BPM (Schläge pro Minute). Ihr solltet Euch zu Beginn hiermit auf keinen Fall überfordern! Ansonsten können sich u.U. Fehler einschleichen, welche Ihr am Ende mit viel Übung wieder ausmerzen müsst. Oder schlimmer: Ihr schafft es erst gar nicht den entsprechenden Groove wirklich an den Start zu kriegen.
Snaredrum und Bassdrum als Grundlagen des Schlagzeugspiels
Einer der absoluten Grundlagen des Schlagzeugspiels bildet die Snaredrum in unseren Rhythmen auf den Zählzeiten „2“ und „4“. Diese bezeichnen wir als den sogenannten „Backbeat“, und dieser ist eines der Stilmittel von Rock- und Pop-Musik schlechthin. Ihr findet diese Snaredrumfigur vom Schlager- bis zu Metalbereich. Hiermit halten Schlagzeuger seit den Tagen der Beat-Ära die Musik zusammen.
Die Bassdrum setzten wir in unseren Beispielen als sich veränderndes Instrument ein. D.h. jeder der folgenden Grooves besitzt eine andere Bassdrumfigur. Damit die Koordination zu Beginn für Euch einfach bleibt, werde ich nur Figuren präsentieren, die in Zusammenhang mit der Snare in Viertel- und Achtelnoten dargestellt werden können.
Der grundlegende Rock/Pop-Groove
Den ersten Groove in diesem Workshop „Grundlagen des Schlagzeugspiels“ sollte jeder, der das Instrument Schlagzeug lernen will, in- und auswendig spielen können! Er ist die Basis ganz vieler, großer Hits („Billie Jean“ – Michael Jackson, usw.). Und er verdeutlicht das Zusammenspiel von Bassdrum, Snaredrum und Hi-Hat auf grundlegende Weise.
Zählt zuerst laut, langsam und gleichmäßig in Viertelnoten von „1 bis 4“. Die Bassdrum tretet Ihr dabei mit dem rechten Fuß auf der „1“ und der „3“. Schlagt bei „2“ und „4“ mit der linken Hand auf die Snare (Linkshänder andersherum!). Es entsteht ein sich abwechselnder Fluss eines dunklen und eines hellen Klanges. Es klingt wie „Ebbe und Flut“ oder „Kommen und Gehen“.
Als Nächstes solltet Ihr die Hi-Hat in Achtelnoten spielen. Zählt dazu laut: „1 + 2 + 3 + 4 +“. Sprecht bitte für das +-Zeichen hier immer das Wort „und“. Läuft die Hi-Hat flüssig und entspannt, kommt der schwierigste Teil. Ihr müsst jetzt hierzu die Bassdrum mit dem rechten Fuß auf der „1“ und der „3“ treten und die Snaredrum auf der „2“ und der „4“ mit der linken Hand schlagen. Das klappt meistens nicht sofort. Also: zählt und spielt langsam! Seid geduldig mit Euch!
Damit Ihr einen Eindruck bekommt, wie das Ganze am Ende klingen soll, habe ich den Groove inklusive der Noten in einem Video aufgenommen. Ich spiele den Groove mit der rechten Hand zunächst 8 Takte auf der Hi-Hat, und dann 8 Takte auf dem Ridebecken. Dazu hört Ihr im ersten Teil eine Begleitung durch Keyboard und Bass. Im zweiten Teil präsentiere ich den Groove pur, ohne die Begleitung.
Erweitert die Grundlagen Eures Schlagzeugspiels: Variationen!
Um Abwechslung in Euer Spiel zu bekommen, solltet Ihr in der Lage sein, auch andere rhythmische Figuren in der Bassdrum zu spielen. Das erste Beispiel hierzu habe ich in Anlehnung an einen der wohl bekanntesten Grooves der Rock-Geschichte gewählt: „We will rock you“ von der Band „Queen“.
Auch wenn dieser Groove nicht am Drumset gespielt ist, sondern durch Stampfen und Klatschen mit Füßen und Händen erzeugt wurde, kann man ihn gut am Schlagzeug umsetzen. Das „Bum-Bum-Tschak“ ist den meisten von Euch sicherlich bekannt. Versucht aber auch dieses Rhythmus-Pattern zunächst unter lautem Zählen „1 + 2 + 3 + 4 +“ zu spielen. Der rechte Fuß spielt hierbei auf „1“ und „1+“ sowie auf „3“ und „3+“ die Bassdrum und die linke Hand die Snare wieder auf „2“ und „4“.
Auch wenn im Original keine Hi-Hat oder ein Ridebecken erklingen, wollen wir diese unserem Groove wieder hinzufügen. Zählt und spielt daher die Hi-Hat in „1 + 2 + 3 + 4 +“. Versucht die Bassdrum und die Snaredrum auf den oben angegebenen Zählzeiten hinzuzufügen. Das Ergebnis sollte dann so klingen, wie im nächsten Video-Clip. Auch hier nochmal der Hinweis: im zweiten Teil des Videos hört Ihr den Groove ohne Begleitung!
Noch mehr Variation durch Kombination
Wenn Ihr als Nächstes zwei Takthälften der oben vorgestellten Grooves miteinander kombiniert, erhaltet Ihr schon einen weiteren wichtigen Groove für Euer Rock- und Pop-Repertoire.
Bleibt bei dem oben bereits angewandten Vorgehen: zählt laut „1 + 2 + 3 + 4 +“ und spielt zunächst Bassdrum und Snaredrum. Der rechte Fuß spielt auf den Zählzeiten „1“ sowie „3“ und „3+“. Die linke Hand spielt weiterhin den Backbeat auf „2“ und „4“. Fügt auch hier, nach dem Muster aus den ersten zwei Grooves, die Hi-Hat oder das Ridebecken mit dazu und Ihr erhaltet den Groove aus dem folgenden Videoclip:
Bitte denkt daran: Übt langsam, seid geduldig, aufmerksam und verwendet im Weiteren ein Metronom, um Temposchwankungen beim Vertieften Eurer neuen Grooves zu vermeiden.
Weitere Grundlagen zum Schlagzeugspielen
Wer mehr über Grooves, Fill-Ins, Technik, Timing, Koordination und ähnliches wissen will, kann gerne immer mal wieder auf dieser Seite vorbeischauen oder sich für meinen Schlagzeugunterricht vor Ort in Viersen (41379 Brüggen oder 47906 Kempen) melden. Ebenso stehe ich Euch deutschlandweit über meine Online-Musikschule „Trion+“ in Online-Stunden über Zoom, Skype, etc. zur Verfügung. Es würde mich freuen, auch Euch auf Euerem Weg am Schlagzeug zu begleiten.
Vielen Dank und wir hören uns, Thomas Moia